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Zwangsheirat und sexuelle Gewalt: Das erleben verfolgte Christinnen

Eine Studie enthüllt die geschlechtsspezifische Gewalt, der religiös verfolgte Männer und Frauen ausgesetzt sind.
Eine Frau faltet die Hände in einem Stacheldrahtzaun.
Foto: Christoph Hardt via www.imago-images.de (www.imago-images.de) | Eine Frau faltet die Hände in einem Stacheldrahtzaun. Frauen erleben laut einer neuen Studie von „Open Doors“ religiöse Verfolgung anders als Männer.

Frauen und Männer erleben geschlechtsspezifische Formen religiöser Verfolgung. Das hat eine vom christlichen Hilfswerk „Open  Doors“ veröffentlichte Studie mit dem Titel „Insecurity: The 2024 Gender Report“ ergeben. Demnach sind mehr als 365 Millionen Christen weltweit in erheblichem Maße von religiöser Verfolgung und Diskriminierung betroffen. Das Hilfswerk analysierte für die Studie die fünfzig Länder, die auf der Weltbeobachtungsliste 2023 stehen, einer jährlichen Rangliste der Länder, in denen Christen am stärksten verfolgt werden. Nordkorea, Somalia, Libyen, Eritrea und der Jemen wurden als die fünf schlimmsten Länder für Christen genannt. 

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Hinter verschlossenen Türen

Die religiöse Verfolgung, der Frauen und Mädchen ausgesetzt sind, ist im allgemeinen „durchweg komplexer und vielschichtiger als die von Männern und Jungen“, urteilt die gemeinnützige Organisation.  Während Männer und Jungen häufiger wegen ihres Glaubens „gezielt, sichtbar und schwer“ angegriffen werden, seiend Frauen oft Opfer „von sexueller Gewalt und Zwangsheirat sowie heimtückischer, unsichtbarer Gewalt hinter verschlossenen Türen“. Die Druckpunkte für Frauen sind laut der Studie  vorwiegend Zwangsheirat, sexuelle und physische Gewalt sowie Entführung. Sexuelle Gewalt und Zwangsverheiratung würden als Mittel der Einschüchterung und Kontrolle eingesetzt, wobei diese Strategien darauf abzielten, christliche Frauen und Mädchen davon abzuhalten, ihrem Glauben an Christus nachzugehen.

Männer seien neben körperlichen Schäden auch staatlichem, wirtschaftlichem und psychologischem Druck ausgesetzt. Druckpunkte für Männer und Jungen seien demnach physische Gewalt, psychologischer Schaden, Inhaftierung, wirtschaftliche Schikanen und militärische Einberufung. Die Studie zitiert das Beispiel von Bischof Rubén Darío Jaramillo Montoya von der Diözese Buenaventura in Kolumbien, der seit 2021 von bewaffneten Gruppen bedroht wird, weil er Gewalt und Drogenhandel in der Region anprangert. DT/chp

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